Schnarchen, Atemstörungen im Schlaf

Was ist Schnarchen?
Schnarchen ist ein verstärktes Atemgeräusch durch Vibrationen („Flattern“) von Weichgewebe, Schleimhaut oder lymphatischem Gewebe im Atemtrakt (Gaumen, Zäpfchen, Zungengrund, Kehlkopf).

Warum entstehen diese Bewegungen gerade im Schlaf?
Im Schlaf entspannt sich die Muskulatur im Rachen- und Schlundbereich, dadurch wird das Weichgewebe noch weicher.

Ist Schnarchen gefährlich?
Bei manchen Schnarchern kann das soweit gehen, dass der Rachen-Schlundbereich kollabiert und Atemaussetzer im Schlaf entstehen. Übergewicht mit Fetteinlagerung im Bereich des Schlundes begünstigt dieses Kollabieren. Wenn das der Fall ist, spricht man von Schlafapnoe (Atemstörungen im Schlaf).
Es kommt dabei zum Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut, das führt zu einem kurzfristigen Erwachen des Betroffenen. Dadurch entfaltet sich der Rachen-Schlundbereich wieder und der Betroffene kann wieder normal atmen.
Durch das häufige, kurze Erwachen ist der Schlaf von diesen Menschen stark gestört und führt zu Tagesmüdigkeit.

Das Hauptsymptom bei Schlafapnoe ist Tagesmüdigkeit mit verstärkter Einschlafneigung untertags (Unfallgefährdung im Straßenverkehr!), die häufigen Sauerstoffsättigungsabfälle in der Nacht können zu nächtlichem Bluthochdruck mit erhöhtem Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle führen.

Auch bei Kindern kann bei Schnarchen eine Schlafapnoe auftreten. Ihr Schlaf ist oft sehr unruhig, es kann zu erneutem nächtlichem Einnässen oder Schwitzen kommen. Weiters können neben Tagesmüdigkeit Gedeihstörungen und Lernschwierigkeiten auftreten. Bei Kindern ist die häufigste Ursache der Schlafapnoe die Vergrößerung der Gaumen- und/oder der Rachenmandeln.
Durch eine operative Entfernung derselben ist oft eine komplette Heilung von der Schlafapnoe möglich. Gaumenmandeloperation (Tonsillektomie) Rachenmandelentfernung („Polypen“)(Adenotomie)

Untersuchung
Zur Diagnosestellung der Schlafapnoe ist eine Schlafuntersuchung notwendig.
Der Patient wird in der Nacht „schmerzfrei“ verkabelt.
Bei der Polygraphie wird im Schlaf der Atemfluß, das Schnarchgeräusch, die Sauerstoffsättigung und die Atembewegungen festgestellt.

Bei der Polysomnographie im Schlaflabor werden zusätzlich Gehirnströme (EEG) gemessen,
hier können auch atemunabhängige Schlafstörungen diagnostiziert werden.

Eine Schlafapnoe ist eine Erkrankung und muss unbedingt behandelt werden!

Bei schwereren Schlafapnoeerkrankungen wird eine nächtliche Maskenbeatmungstherapie im Schlaflabor durchgeführt. Über eine dichte Maske über der Nase wird gegen einen Druck geatmet, dadurch bleiben die Atemwege auch im Schlaf offen.

Der HNO-Arzt kann durch Untersuchung der Nase und des Rachens feststellen, ob z.B. vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln, ein übergroßes Zäpfchen oder ein Schleimhautüberschuss an der Schnarchentstehung verantwortlich sind. Weiters wird das Naseninnere und die Kieferstellung beurteilt.

Behandlung
Je nach den anatomischen Situationen können verschiedene Behandlungsmethoden durchgeführt werden.
• Operationen bei Schnarchen und Schlafapnoe

Nichtoperative Schnarchmaßnahmen:
• Gewichtsreduktion
Bei stark übergewichtigen Personen kann das alleine schon zu einer deutlichen Verbesserung, oder sogar Heilung der Schlafapnoe führen.
• Schlafhygiene
Alkoholvermeidung, keine späten Mahlzeiten, kein Nikotin, geregelter Tag/Nachtrhythmus
• Schlafposition
Verhinderung der Rückenlage bei sogenanntem Rückenschnarchen.
• Allergiebehandlung
• Nasentherapie
Nasenflügelerweiterer, Nasenwanderweiterer;
• Medikamentöse Therapie
• Kieferorthopädische Schiene
Die durch ein kontrolliertes Vorschieben des Unterkiefers in der Nacht zu einer Erweiterung der Atemwege im Schlaf führen.