Entfernung der Gaumenmandel (Tonsillektomie)

Unter Mandeloperation (Tonsillektomie)
versteht man die Entfernung der Gaumenmandeln.

Wann ist sie nötig?
Nach den Richtlinien der österreichischen HNO-Gesellschaft (2006) wird folgende Vorgangsweise empfohlen:
Wenn über 5 x jährlich (in 2 aufeinanderfolgenden Jahren) oder über 7 x jährlich (während einem Jahr) akute bakterielle Mandelentzündungen mit Fieber und vergrößerten Halslymphknoten auftreten, trotz ausreichender Antibiotikatherapie.
Bei Kindern unter 6 Jahren ist eine sehr strenge Nutzen-Risikoabwägung sinnvoll.
Weiters müssen Mandeln manchmal bei einem Mandelabszeß entfernt werden.

Wie wird Sie durchgeführt?
Die Gaumenmandeln werden aus Ihrem Bett geschält und komplett entfernt. Es erfolgt eine Blutstillung im Mandelbett mit Nähten oder elektrischer Verschorfung.
Die Mandeloperation kann sowohl in Lokalanästhesie als auch in Vollnarkose durchgeführt werden.

Vollnarkose
Die Vollnarkose ermöglicht die Durchführung der Operation schmerzlos in einem medikamentös herbeigeführten, kontrollierten Zustand der Bewusstlosigkeit.

Welche Beschwerden hat der Patient nach der Operation?
Nach der Operation kann die Zunge leicht geschwollen sein, da in Narkose ein Metallspatel den Mund offen hält. Durch die Wundfläche bestehen Schluckschmerzen ähnlich wie bei einer akuten Mandelentzündung. Schmerzstillende Medikamente werden in Form von Zäpfchen, Tropfen oder Infusionen verabreicht.

In den ersten Stunden nach der Operation sind leichte Blutungen aus Mund oder Nase möglich, die meist von selbst aufhören. Ein Eisumschlag im Nacken wirkt blutungsreduzierend.
In den ersten Tagen bilden sich weißliche Beläge in dem Mandelbett, die in den ersten zwei Wochen durch Essen und Trinken abgeschilfert werden. Wichtig ist in dieser Zeit körperliche Schonung
(Krankenstand) für etwa 14 Tage. Eine ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme in der Wundheilungsphase „säubert“ die Wundfläche und beschleunigt die Wundheilung. Ihr behandelnder Arzt bzw. das Krankenhauspersonal wird Sie bezüglich der empfehlenswerten Diät beraten. Die Einnahme von Schmerzmitteln vor dem Essen ist häufig nötig.

Komplikationen
Beim Abschilfern der Beläge kommt es selten zum Auftreten von – meist eher schwachen, nur selten starken – Blutungen. Sie merken das daran, dass Blut aus Mund oder Nase kommt.
Geben Sie etwa Kaltes (Coolpak) in den Nacken und kommen Sie sofort ins Krankenhaus (bei starker Blutung sofort Rettung rufen). Versuchen Sie alles auszuspucken, halten Sie Kinder nach vorne. Manchmal ist eine erneute Blutstillung im Operationssaal inklusive einer Narkose nötig.