HNO-Untersuchung

Was erwartet mich beim HNO-Arzt?
Sind HNO – Untersuchungen unangenehm oder sogar schmerzhaft?

Die Untersuchung der „dunklen Höhlen“ im HNO-Bereich erfolgt entweder durch die Beleuchtung durch Stirnlampen oder Reflektorspiegeln, durch den Fortschritt der Technik haben hochwertige, sehr lichtstarke Endoskope immer mehr den Einzug in die Routineuntersuchung des HNO-Arztes gehalten.

Das Licht wird über lichtführenden Fasern direkt in den Patienten gebracht, durch Optiken erfolgt eine Vergrößerung, die eine noch exaktere Beurteilung der Schleimhaut ermöglicht. Besonders für die Krebsfrüherkennung sind diese Untersuchungen heute unerläßlich.

Egal ob die Endoskope starr und flexibel sind, durch das vorsichtige Hantieren des HNO-Arztes und eventueller Vorbehandlung der Schleimhaut durch Medikamente, die die Schleimhaut betäuben, sind diese Untersuchungen garantiert schmerzfrei.

Ohruntersuchung

Bei der Ohruntersuchung zieht der HNO-Arzt die Ohrmuschel leicht nach hinten, um die Krümmung des Gehörganges auszugleichen.

Es wird der Trichter in den äußersten Teil des Gehörganges eingebracht.
Durch einen Nervenreiz kann dabei Husten ausgelöst werden. Das Trommelfell und der Gehörgang wird durch eine Stirnlampe oder einen Reflexspiegel begutachtet.

Ohrmikroskopie

Zum ganz genauen Betrachten des Gehörganges und des Trommelfells kann auch ein Ohrmikroskop verwendet werden.

In Gehörgang kann sich Ohrenschmalz (Cerumen) befinden. Es wird von den Drüsen im Gehörgang produziert und gelangt zum Gehörgangseingang.

Reinigung des Ohres

Von einer Selbstreinigung mit Wattestäbchen oder anderen „Instrumenten“ im Gehörgang ist abzuraten, da die Gehörgangshaut dadurch irritiert und entzündet, bzw. verletzt werden kann. Das Ohrenschmalz wird im Gehörgang durch Wattestäbschen nach innen gestoßen, eine Entfernung durch Wattestäbchen ist vollständig einfach nicht möglich. Im schlimmsten Fall kann durch eine Verletzung ein Loch im Trommelfell entstehen – was nicht nur dem Hörvermögen höchst abträglich , sondern auch sehr schmerzhaft ist!

Ohrspülung

Wenn der Selbst­reinigungs­prozeß nicht funktioniert, sollte das Ohrenschmalz regelmäßig vom HNO-Arzt entfernt werden. Dazu werden kleine Instrumente, Spülungen mit warmen Wasser und Ohrsauger verwendet.

Mittelohr

Das Mittelohr befindet sich hinter dem Trommelfell, hier befinden sich die Gehörknöchelchen. Es ist normalerweise lufthältig. Der Schall bewirkt eine Schwingung des Trommelfells und wird über die Bewegung der Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) auf die Schnecke (cochlea) übertragen.

Tympanogramm

Beim Schlucken oder Pressen bei geschlossener Nase kommt Luft über die eustachische Röhre ins Mittelohr.
Durch ein Tympanogramm kann der HNO-Arzt feststellen, ob das Mittelohr lufthältig ist. Es wird dabei ein kleiner Stöpsel ins Ohr gesteckt, dann erfolgt ein Druck im Gehörgang. Die Beweglichkeit des Trommelfells wird durch ein digitales Kurvendiagramm dargestellt.

Wenn ein Sekret im Mittelohr ist, besteht ein Mittel­ohr­erguß (Sero­muco­tympanum).

Innenohr

Das Innenohr liegt im Knochen innerhalb des Mittelohrs und besteht aus der Schnecke und dem Labyrinth. In der Schnecke sind die Sinneszellen, die den Schall in elektrische Impulse im Hörnerv verwandeln. Das Hören und Verstehen selbst ist eine Gehirnfunktion, der Höreindruck wird zunächst im Schläfenlappen wahrgenommen und von dort in andere Hirnbereiche weiter geleitet.

Untersuchung des Gleich­gewicht­­organs

Im Labyrinth befinden sich die Sinneszellen für das Gleichgewichtsorgan. Die Nähe zur Schnecke bewirkt, dass bei Erkrankungen des Innenohres neben Hörstörungen und Ohrensausen auch häufig Schwindel auftreten kann.
Bei Erkrankungen des Gleichgewichtorganes kommt es zum Auftreten von rhythmischen Augenbewegungen (Nystagmus), die unter einer den Augapfel stark vergrößernden Brille gut sichtbar gemacht werden können.

Untersuchung der Nase

Bei der Untersuchung der Nase betrachtet der HNO-Arzt das Innere mit Licht, es kann die Farbe der Schleimhaut und das Vorhandensein von Sekret beurteilt werden.
Die Nasenlöcher werden dabei mit einem kleinen Spreizer aufgehalten und der HNO-Arzt bewegt den Kopf des Patienten mit der Hand in verschiedene Richtungen, um verschiedene Teile des Naseninneren zu sehen.

Naseneinlagen

Um besser in das Naseninnere einzusehen, tränkt der HNO-Arzt kleine Wattebäusche oder Verbandstreifen (Naseneinlagen) mit einem abschwellenden oder lokalanästhesierenden Mittel und schiebt sie vorsichtig ins Naseninnere.
Das ist ein wenig unangenehm, tut aber nicht weh. Danach ist die Nase erweitert und betäubt, so kann genauer untersucht werden.

Nase / Nasenrachen

In der Nase befindet sich eine normalerweise annähernd gerade Nasenscheidewand, an der seitlichen Nasenwand sind mit Schleimhaut überzogene knöcherne Vorwölbungen angebracht – die Nasenmuscheln.
Relativ häufig treten Verkrümmungen der Nasenscheidewand auf. Wenn sie ausgeprägt sind, können sie zu Behinderung der Nasenatmung führen, eine Septumoperation (Nasenscheidewandkorrektur) ist dann die Folge.
Die Schleimhaut der Nase kann leicht auf verschiedene Reize hin anschwellen und Sekrete produzieren.

Der Nasenrachen liegt hinter der Nase und geht nach unten in den Rachen (Pharynx) über.
Im Kindesalter befinden sich am Rachendach die Rachenmandeln (Adenoide), im Volksmund Polypen genannt.

Nasenrachen

Um den Nasenrachen zu sehen, kann der HNO-Arzt über den Mund mit einem kleinen Spiegel hinter dem Zäpfchen nach oben schauen. Dadurch kann man z.B. die Rachenmandeln (Adenoide, „Polypen“) sehen. Weiters gibt es die Möglichkeit mittels Endoskopie die Nase und den Nasenrachen zu betrachten.

Nasenendoskopie

Eine exakte Untersuchung der Nasenschleimhaut mit Beurteilung der Eingänge in die Nasennebenhöhlen ist durch die Endoskopie mit starren oder flexiblen Endoskopen möglich.

Es ist dadurch die genaue Beurteilung der Nasenscheidewand , der Nasenmuscheln und der Eingänge in die Nasennebenhöhlen möglich. Im Bild unten erkennt man Nasenpolypen, die aus den Nebenhöhlen ins Naseninnere hängen.

Mundhöhle und Mandeln

In der Mundhöhle beurteilt der HNO-Arzt die Schleimhaut, die Zunge und die Zähne.

Zur besseren Sicht auf die Gaumenmandeln (Tonsillen), den Gaumen, das Zäpfchen (Uvula) und die Rachenhinterwand wird bei der Untersuchung der mittlere Teil der Zunge mit dem Spatel vorsichtig niedergedrückt. Dieser Teil der Zunge ist üblicherweise nicht Würgereiz auslösend.

Kehlkopf

Die Schwelle zum Auslösen des Würgereizes ist bei verschiedenen Personen unterschiedlich, wichtig ist, sich zu entspannen und ruhig zu atmen. Um den Würgereiz auszuschalten, kann der Gaumen und der Rachen mit einem Lokalanästhestikum eingesprüht werden. Danach ist die Schleimhaut „betäubt“.
In der ersten halben Stunde nach der Untersuchung soll der Patient nichts essen oder trinken, danach verschwindet das Taubheitsgefühl völlig.

Wenn Sie Probleme mit leicht auszulösendem Würgereiz haben, sprechen Sie mit Ihrem HNO-Arzt darüber vor der Untersuchung.

Zur Betrachtung des hinteren Zungendrittels ( Zungengrund), des Schlundes, des Kehldeckels und des Kehlkopfes zieht der HNO-Arzt vorsichtig die Zunge etwas aus dem Mund, ein kleiner , vorgewärmter Spiegel wird der Gaumen berührt und damit „ ums Eck“ Richtung Kehlkopf geschaut. Der Patient wird aufgefordert „hiiii“ zu sagen, der HNO-Arzt beurteilt dabei die Beweglichkeit der Stimmbänder.

Kehlkopfendoskopie

Über Winkeloptiken kann der HNO-Arzt mit starren Optiken hinter den Gaumen nach unten schauen, die starke Vergrößerung zeigt auch kleine Veränderungen der Stimmbänder, eine Spezialuntersuchung der Stimmbandbeweglichkeit ist die Strobo­skopie Weiters gibt es die Möglichkeit mit dünnen, weichen (flexiblen) Optiken durch die Nase bis zum Kehlkopf zu sehen.